Vorschultraining

Generell gilt: Je früher Kinder beginnen, ihre feinmotorischen Fähigkeiten zu trainieren, desto leichter werden sie mit zukünftigen schulischen Anforderungen zurecht kommen. Gezieltes Vorschultraining umfasst unter anderem die Bereiche Optik, Akustik und Raumorientierung.

In der Regel kann ab dem ersten Lebensjahr mit dem Training begonnen werden, grundsätzlich sollte jedoch die individuelle Entwicklung des Kindes berücksichtigt werden. Erlaubt ist dabei alles, was altersgerecht ist und Spaß macht.

Teilleistungen

Optische oder visuelle Wahrnehmung, akustische oder auditive Wahrnehmung und Raumlage werden als sogenannte Teilleistungen bzw. Sinneswahrnehmungen bezeichnet. Zur optischen bzw. visuellen Wahrnehmung zählen die Figur-Grund-Differenzierung, Differenzierung ähnlicher Dinge und Gedächtnis. Die Raumlage umfasst die Bereiche Raumorientierung, Tastsinn und Körperschema, also die Unterscheidung von links und rechts, oben und unten oder vorne und hinten.

Dazu kommen noch die Teilleistungen Intermodalität und Serialität, die in direkten Zusammenhang mit dem Sehen und Hören stehen. Erstere bezeichnet die Fähigkeit, Gesehenes und Gehörtes in Beziehung zu setzen, letzteres die zeitliche und räumliche Einordnung einzelner Wahrnehmungen.

Kinder entwickeln diese Sinneswahrnehmungen im Laufe der Jahre. Sie benötigen richtig ausgebildete Teilleistungen, um den späteren Anforderungen in der Schule nachkommen zu können. Schwächen in einem oder mehreren dieser Bereiche können durch rechtzeitig begonnenes, gezieltes Vorschultraining aufgearbeitet werden. So hat das betroffene Kind später mehr Spaß in der Schule, weil ihm das Lernen leichter fällt. Auch Folgeerscheinungen wie Versagensängste, psychosomatische Beschwerden oder Verhaltensstörungen können so frühzeitig vermieden werden. Teilleistungsstörungen wie ADS, Legasthenie oder Dyskalkulie können durch frühe Schulungen weniger stark auftreten.

Schwächen in einzelnen Bereichen der Teilleistungen zeigen sich unter anderem dadurch, dass ein Kind nicht gerne malt (Feinmotorik), Richtungsangaben wie links und rechts oder oben und unten öfters verwechselt (Raumorientierung) oder sich erzählte bzw. vorgelesene Geschichten nicht merken kann (akustische Wahrnehmung). Ob und welche Schwächen tatsächlich vorliegen, kann heutzutage anhand standardisierter Tests durch geschulte Pädagogen festgestellt werden.

Ablauf

Wie das Vorschultraining genau abläuft, wird immer auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Zu Beginn eines Vorschultrainings steht ein Gespräch mit den Eltern. Dabei wird besprochen, ob Auffälligkeiten beim Kind beobachtet wurden und ob es ein bestimmter Förderbedarf besteht. Danach wird auch das Kind einbezogen, um im Rahmen von Spielübungen festzustellen, ob konkrete Teilleistungen gefördert werden sollten. So kann schließlich ein Trainingsprogramm zusammengestellt werden.

Das Vorschultraining findet entweder als Einzelförderung oder in kleinen Gruppen statt. Das Kind soll dabei vor allem Spaß am Lernen haben bzw. diesen entdecken können.