Ich habe gehört Vorschulblätter sind umstritten. Ist das etwas für mein Kind?

Über Vorschul- bzw. Arbeitsblätter gibt es seit der Mitte der 90er Jahre einige negative Stimmen. Teilweise wurden Sie auch einige Zeit aus dem Kindergartenalltag verdrängt. Das es diese Entwicklung gegeben hat, fußte auf der eingeschränkten Arbeitsweise mit der Kinder die Übungen machen sollten. Zwar war der ursprüngliche Ansatz, das Kinder sich mittels graphomotorischem Trainings im Alltag die Fähigkeiten für die Schule aneignen sollten nicht falsch, dennoch wurden die Übung tendenziell nicht in einem interdisziplinärem Ansatz betrachtet.

Heute können wir auf eine Reiher weiterer Forschungs- und Erfahrungsinformationen zurückgreifen. Arbeitshaltung, Sitzhaltung und Aufmerksamkeit sowie viele andere Faktoren die wichtig für ein angehendes Schulkind sind, fließen heute in die Übungen und die Förderung mit ein. Das Verständnis, dass jedes Kind einen unterschiedlichen Entwicklungsfortschrittbegeht, hat sich über den Radius spezialisierter und fachkundiger Personen hinaus herumgesprochen und man weiss nun, wie wichtig es ist, das Vorschultraining der Entwicklung des jeweiligen Kindes entsprechend anzupassen. Ein zentraler Punkt, der leider viel zu lange übersehen wurde ist, dass manche Übungsaufgaben bereits schon für Drei- bis Vierjährige möglich sind, andere Kinder dieselbe Aufgabe jedoch erst mit fünf oder sechs Jahren bewältigen können. 

Daher ist es wichtig schon relativ früh die Kinder mit Farben, Stiften und Papier vertraut zu machen, damit die Entwicklungsförderung in kleinen Portionen aufbereitet werden kann. Auch empfiehlt es sich mit einfachen Übungen zu beginnen, um dem Kind gleich zu Beginn Erfolge mitzugeben und erst Blatt für Blatt bzw. Übung für Übung den Anspruch an das Kind steigern. Die letzten Übungen sollten übrigens mit einer einfachen und lustvollen Aufgabe der „Vorschul- oder Mal- und Zeicheneinheit“ beendet werden. 

Um den Fluss der positiven Arbeitsweise zu erhalten, können jene vom Kind als besonders schön empfundenen Blätter und Bilder im Sinne der Anerkennung auf eine Pinnwand geheftet werden. Neben den bereits angesprochenen Punkten spielt auch die Dauer der Übungszeit als auch die Pausen (Bewegung!) dazwischen eine große Rolle. So sollte die Arbeitszeit an die Fähigkeiten des Kindes angepasst und langsam gesteigert werden. Aus der Sicht der Kinder macht es z.B.: nach zehn Minuten Sitzen und Erarbeitung von Vorschulblättern, wieder Spaß zwei Minuten auf dem Trampolin zu hüpfen oder eine lustige Klatschübung zur Lockerung der Finger und Hände zu machen.

Für die gesunde Mischung aus Arbeitszeit, Bewegung und feinmotorischem Training im Alltag zur Förderung des Kindes, ist das Einfühlungsvermögen (Fördern und Fordern) von Eltern und Fachleuten gefragt. Die Kinder danken es mit umfassenden Entwicklungsschritten und einer unproblematischen Einschulungsphase. Wenn Kinder behutsam auf die Arbeit mit entsprechenden Vorschulblättern eingestimmt werden, haben sie meist große Freude daran und fordern von selbst nach neuen Aufgaben.

Bedenken, weswegen Vorschulblätter selbst sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken können erachten wir als haltlos. Das Förderung nach dem Prinzip dem Kind ein Heft mit der Forderung hinzulegen "mal eben 15 Seiten zu machen", halten wir als rückwärtsgewandt da sie dem Kind zumeist die Freude an diesen Lernprozessen nimmt. Insofern ist die Kritik die Vorschulblättern zu Teil kam, nicht direkt an den Lernmaterialien anzusetzen als viel mehr an der Praxis wie man mit dem Kind und auf das Kind achtgebend im Förderprozess arbeitet.