Kognition
Allgemein steht der Begriff „Kognition“ für alle Formen des Wissens und Erkennens. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie das „Erkennen“ oder „Kennenlernen“. In der Psychologie bezeichnet der Begriff mentale Strukturen und Prozesse eines Individuums, zum Beispiel Gedanken, Meinungen, Wünsche, Absichten oder Informationsverarbeitungsprozesse.
Erkannt werden Informationen aus der Umwelt in Form von Wörtern, Zeichen oder Symbolen, die von unseren Sinnen aufgenommen, analysiert, geordnet und verarbeitet werden und so zur Entscheidungsfindung und zu zielgerichtetem und angepasstem Handeln sowie zur Orientierung in der Umwelt beitragen.
Zu den kognitiven Fähigkeiten bzw. dem Prozess des Erkennens gehören demnach auch Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit, das Planen, Entscheiden, Urteilen, Erinnern, Wahrnehmen und Problemlösen.
Kognitive Entwicklung
Eine relative weite Definition der kognitiven Entwicklung des Kindes beschreibt diese als die Entwicklung vom hilflosen Neugeborenen bis zum eigenständigen Menschen, wobei mehrere Stufen von der sensomotorischen Entwicklung über die Entwicklung des Denkprozesses bis hin zu logischen Handlungen und Vergleichen bzw. hypothetischen Denkansätzen durchlaufen werden.
Konkreter gesagt, umfasst die kognitive Entwicklung die Herausbildung jener Fähigkeiten, die zur Wahrnehmung von Gegenständen und Personen in der Umgebung bzw. dem Wissen über diese sowie der eigenen Person beitragen.
In der Psychologie wird kognitive Entwicklung auch mit geistiger oder intellektueller Entwicklung gleichgesetzt. Die Entwicklung der Intelligenz spielt demnach eine entscheidende Rolle bei diesem Prozess. Sprachbeherrschung, Gedächtnisleistung und Wahrnehmung gelten dabei als wesentliche Voraussetzungen für Denken und Intelligenzleistungen.
Kognition und Lernen
Kognitive Prozesse sind bei Kindern auch entscheidend für den Lernerfolg. Für lernschwache Schüler empfiehlt sich daher eine Förderung, die sie im Finden von Strategien zur Informationsverarbeitung unterstützt. Gefördert wird dabei der Lernprozess von der Wahrnehmung der Information, ihrer Verarbeitung sowie ihrer verbalen oder schriftlichen Wiedergabe bzw. Mitteilung. Erfolgt die Förderung schon in der Volksschule, kann der weitere Lernerfolg wesentlich verbessert werden.
Laut dem Verein für integrative Förderung Kognition-Emotion beeinflussen sich Kognition im Sinne schulischer Leistungen und Emotion als psychosoziale Befindlichkeit gegenseitig und müssen deshalb gleichzeitig berücksichtigt und gefördert werden. Demnach wird nicht nur der Lernprozess, sondern auch die emotionalen Fähigkeiten des Kindes wie das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl unterstützt. Letztere können durch Misserfolge beim Lernen negativ beeinträchtigt worden sein, wodurch sich wiederum Minderwertigkeitsgefühle entwickeln können.