Pisa Studie

Die PISA-Studien sind internationale, standardisierte Schulleistungsuntersuchungen, die seit dem Jahr 2000 von der OECD durchgeführt werden. Die alle drei Jahre stattfindenden Erhebungen zielen darauf ab, alltags- und berufsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten 15- bis 16-jähriger Schüler sowie die Qualität der Schulen zu messen und die Ergebnisse international zu vergleichen.

Die Studienergebnisse dienen den Teilnehmerstaaten zudem als Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen. Auch die Effektivität der nationalen Schulsysteme kann damit beurteilt werden.

Studieninhalte

Wie hoch ist die Qualität nationaler Schulsysteme und wie sehr sind diese geeignet, Schüler auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten? Um die Fragen beantworten zu können, werden Schüler im Rahmen des PISA-Tests in drei Wissensgebieten befragt: Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft.

Der Test findet nur alle drei Jahre statt, wobei jeweils ein anderer Schwerpunkt gesetzt wird. So lag der Fokus der ersten Erhebung im Jahr 2000 auf dem Thema Lesen, 2003 auf Mathematik und 2006 auf Naturwissenschaft. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2009 begann der Zyklus erneut mit dem Lesekompetenz-Schwerpunkt.

Im Rahmen der Studie wird kein Lehrstoff abgefragt. Vielmehr soll ein breites Spektrum an Fähigkeiten erfasst werden, das die Jugendlichen zur Bewältigung vielfältiger Aufgaben benötigen. Der Test besteht aus Multiple-Choice-Fragen, bei denen die richtige Antwort aus mehren möglichen angekreuzt werden muss sowie Fragestellungen, die kurze offene Antworten verlangen und komplexen Fragen für längere schriftliche Antworten.

Darüber hinaus erhalten die Schulleiter einen Fragebogen, der Merkmale der Schule und ihrer Organisation festhält, um deren mögliche Einflüsse auf die Leistungen der Schüler zu klären.

Ländervergleich

Mittlerweile beteiligen sich 67 Länder an dem Test, davon sind 30 OECD-Mitgliedsstaaten. Rund 300.000 Schüler werden weltweit befragt. In Österreich nehmen etwa 5.000 Jugendliche an der PISA-Studie teil, die hierzulande vom Bildungsinstitut Bifie (Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens) durchgeführt wird.

Das internationale Ranking führen derzeit Finnland, Japan und Kanada an, unter den Schlusslichtern befinden sich die Türkei, Mexiko und Italien. Österreich reiht sich im Mittelfeld ein, konnte bei der Erhebung von 2006 im Bereich Naturwissenschaften und Mathematik aber erstmals ein deutlich über dem OECD-Schnitt liegendes Ergebnis erzielen.

Die Chancengleichheit trat bei der vergangenen Erhebung erneut als Problem des österreichischen Bildungssystems auf. So bestehen etwa große Leistungsunterschiede zwischen den unterschiedlichen Schultypen. Ein wesentlicher Teil der Leistungsdifferenzen lässt sich laut den Studienautoren aber auch durch den sozioökonomischen Status der Eltern oder durch Migrationshintergrund erklären.