Marburger Konzentrationstraining

Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) ist ein Gruppentraining für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten. Vor allem Kinder mit ADS/ADHS sollen dadurch bessere Leistungen in der Schule erzielen sowie ihre Konzentrationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft steigern können.

Zielgruppe

Zielgruppe sind Kinder, die unkonzentriert und/oder unruhig sind, sich leicht ablenken lassen, das selbstständige Arbeiten verbessern möchten, viel Zuwendung oder mehr Selbstvertrauen benötigen. Aber auch Kinder, die Anzeichen einer Aufmerksamkeitsstörung oder Defizite in einem oder mehreren Bereichen wie Wahrnehmung, Motorik oder Sprache vorweisen, profitieren vom Marburger Konzentrationstraining.

Das Alter spielt dabei eine untergeordnete Rolle, denn das Marburger Konzentrationstraining kann sowohl in der Vorschule als auch in der Volksschule durchgeführt werden. 

Ziele

Das Marburger Konzentrationstraining hat das Ziel, den zuvor aufgezählten Schwächen entgegen zu wirken bzw. noch wenig ausgebildete Fähigkeiten gezielt zu fördern. Dabei geht es vor allem um die Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, der Aneignung eines ruhigen und genaueren Arbeitsstils, der Förderung der Selbstständigkeit, der Stärkung des Selbstbewusstseins, den vernünftigen Umgang mit Fehlern und die Erhöhung der Leistungsbereitschaft.

Zugleich wird versucht, die Rolle der Eltern und die Interaktion zwischen Eltern und Kindern zu verbessern.

Training

Das Marburger Konzentrationstraining kann mit Vorschul- und mit Schulkindern durchgeführt werden. Im deutschsprachigen Raum wird es an einigen Schulen, aber vor allem von schulexternen Therapeuten angeboten.

Der Schwerpunkt liegt im Training der Selbststeuerung. Dazu wird den Kindern die Methode des lauten Denkens bzw. der verbalen Selbstinstruktion gezeigt. Im ersten Schritt zeigt der Trainer dabei vor, wie eine Aufgabe gemacht wird. Anschließend führt das Kind die Aufgabe selbst durch, während der Trainer die Schritte laut erklärt. In einem weiteren Schritt spricht das Kind die Instruktion selbst während der Ausführung, danach spricht es nur noch leise und im letzten Schritt denkt es sich die Instruktionen, während es die Aufgabe durchführt.

In diesem Zusammenhang lernen die Kinder, bei Arbeiten und Übungen planmäßig und systematisch vorzugehen und besser mit Fehlern umzugehen. Zugleich wird die Wahrnehmung und Merkfähigkeit sowie das Lang- und Kurzzeitgedächtnis geschult.

Das Training umfasst normalerweise sechs Trainingseinheiten in Gruppen, die meist mit einem lebhaften Spiel beginnen, gefolgt von einer Entspannungsübung. Im Anschluss werden weitere Übungen zur Verbesserung der verbalen Selbstinstruktion, für eine verbesserte Sinneswahrnehmung, Konzentration und zum systematischen Arbeiten durchgeführt sowie freie Spiele angeboten.

Zudem werden die Eltern in die Arbeit eingebunden. Dies passiert meist in Form von Elternabenden, die ergänzend zu den Trainingseinheiten der Kinder stattfinden.